Lübbesee – Ahlimbsmühle bis Templin und retour
21.05.2017 - kleine Kajak-Tagestour auf einem flussartigen Rinnensee am Rand der SchorfheideLänge: 19 km
Der Lübbesee erstreckt sich über eine Länge von knapp 10 km als schmaler, etwa 300 Meter breiter Rinnensee von Südosten (Ahlimbsmühle) nach Nordwesten (Templin); er liegt südlich der Templiner Seen, die ich vor Jahren schon erkundet hatte.
Ich meinte mich eigentlich zu erinnern, dass in Ahlimbsmühle ein direkter Zugang zum See besteht, aber dem ist leider nicht so, der See ist von der durch den Ort führenden L100 aus gar nicht einzusehen, lediglich am Ortseingang führt eine Brücke über ein zugewachsenes Fliess, das den Lübbesee mit dem östlich gelegenen Grossen Meelitzsee verbindet. Nachdem ich zunächst am nördlichen Ortsausgang einem Waldweg gefolgt war, der nach 2 km an einer kleinen Siedlung endet, fuhr ich wieder zurück und versuchte mein Glück auf einem Feldweg gleich südlich von Ahlimbsmühle. Auch dort sah es zunächst so aus, als wäre der Weg zum See durch eine abfallende Böschung versperrt. Als ich etwas ratlos auf den See hinunterblickte, hielt eine Autofahrerin in einem Kleinwagen an. Sie war mir wegen des Kajaks auf dem Dach gefolgt, ebenfalls Kanutin, hatte ein Faltboot im Kofferraum, war ebenfalls auf der Suche nach einer Einstiegsgelegenheit und hoffte, ihn mir einen Ortskenner gefunden zu haben. Tja, Fehlanzeige. Sie wollte nun ihr Glück am Campingplatz versuchen, ich fuhr den Feldweg weiter entlang und schon nach 100 Metern führte rechts ein Weg hinab zu einem kleinen, idyllisch gelegenen Rasenplatz mit einem schon leicht wackligen Steg.
Mit etwas Gegenwind begann die Tour mit jeweils etwa 1 km langen Teilstücken bis zur nächsten Biegung des Sees. Einige mit Elektromotoren betriebene Angelboote waren unterwegs, für Angler scheint der See einiges zu bieten. Motorboote sind auf dem Lübbesee nicht erlaubt. Gelegentlich tauchen Badestellen und vereinzelte Wassergrundstücke auf, ansonsten ist die Landschaft eher wenig spektakulär, an schilfbestandene Ufer schliesst sich meist flache Bewaldung an. Aber blauer Himmel, die vom Wind gezeichneten Wassertexturen, ein schönes Wolkenspiel und die Neugier auf das, was nach der nächsten Kurve kommt, machen die Fahrt kurzweilig und nach etwa 1,5 Stunden kündigt sich auch schon das letzte Seenstück bei Templin an.
Ein bunter Gebäudekomplex (aufgemöbelte Plattenbauten?) mit vorgelagertem Sandstrand und karibischen Palmenschirmchen wird sichtbar. Er gehört zu einem Hotelkomplex. Ich hatte erwartet, dass die Stadt Templin hier bis ans Ufer anschliesst ähnlich wie am nordwärts gelegenen Templiner See, aber das ist nicht der Fall. Ein Bootsverleih mit Imbiss und einem kleinen Wiesengrundstück kommt in Sicht. Ich fahre noch bis zum nördlichen Ende des Sees, mache einen Bogen und entschliesse mich dann, nicht den Bootsverleih, sondern den künstlichen Karibikstrand anzusteuern.
Auf der dahinterliegenden grosszügigen und gepflegten Badewiese befinden sich nur wenige Gäste, das Wasser ist noch kühl, aber es ist angenehm, im kurzgemähten Gras auszuruhen. Bewirtschaftet ist der Strand nicht, ein als Palmenhütte getarnter Kiosk ist geschlossen, so dass ich auf Notproviant aus Schokolade und Bifi zurückgreife. Beim Wiedereinstieg fragt mich ein dicklicher Junge auf einem Fahrrad, ob er mal paddeln dürfe. Ich erzähle ihm enthusiastisch, dass dies ganz toll und einfach wäre und er doch seine Eltern fragen könnte, ob sie ihm ein Kajak ausleihen. Seine Eltern seien nicht da, sagt er lapidar. Hmm, tja, ich könnte das leider nicht verantworten, so ungefährlich sei das Paddeln nun doch nicht, ich ziehe mich etwas verlegen aus der Klemme.
Auf dem Rückweg kommt mir die Kanutin in ihrem recht kurzen Faltkajak entgegen und wir tauschen einen freundlichen Gruss aus. Sie war tatsächlich am Campingplatz in Ahlimbsmühle eingestiegen, das wäre also auch eine Option. Auf dem weiteren Rückweg überholt mich noch ein 2er Kajak, die Dinger sind einfach verdammt schnell, wenn es nicht die Paddelkisten vom Verleih sind. Zurück am Steg in Ahlimbsmühle erkunde ich noch, ob nicht doch ein Stichkanal zum grossen Meelitzsse existiert, aber es sieht nicht so aus.